Alle Jugendlichen zwischen 16 und 27 Jahren sind herzlich willkommen!
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Der alte und der neue Vorstand
Bis auf den Schatzmeister wurde der gesamte Vorstand mit überwältigender Mehrheit wiedergewählt: (v.l.) Revisoren Udo Lennert und Godela Grauer, scheidender Schatzmeister Horst Krause, 2. Vorsitzende Renate Hofmann, Schriftführerin Dr. Monika Nottbeck, neue Schatzmeisterin Natascha Sudeck und 1. Vorsitzende Claudia Blöchl
Bericht Jahreshauptversammlung FLEck e.V.
„Zum Glück gibt es FLEck!“
Auf unserer Mitgliederversammlung konnte die erste Vorsitzende Claudia Blöchl viel Positives berichten. Aktuell werden etwa 430 Geflüchtete aus 17 Herkunftsländern in den voll belegten Unterkünften und in eigenen Wohnungen betreut. Erfreulich ist, dass inzwischen alle ukrainischen Geflüchteten in eigene Wohnungen umziehen konnten, immer tatkräftig unterstützt von Renate Hofmann und vielen selbst geflüchteten Ehrenamtlichen, die die großzügigen Möbel- und Sachspenden der Bevölkerung verteilen. Die große Spendenbereitschaft der Eckentaler:innen zeigt sich nach wie vor darin, dass viele inzwischen ganz selbstverständlich auf FLEck zukommen, wenn auf- oder ausgeräumt wird, weil sie wissen, dass die Spenden an der richtigen Stelle, nämlich bei Bedürftigen vor Ort, ankommen.
Weiter viel zu tun
Die Arbeit der Arbeitskreise wird nicht weniger, es gibt weiter viel zu tun. Schwerpunkte liegen bei der Hilfe beim Beantworten von Briefen von Behörden und Ausfüllen von Formularen, der Nachhilfe und Unterstützung in Schul- und Ausbildungsangelegenheiten, der Mobilität beispielsweise in der Fahrradwerkstatt sowie dem Deutschlernen mit Sprachkursen und Sprachpatenschaften. Dabei sind interner Austausch, Supervision und gute Kommunikation zwischen den ehrenamtlichen Helfer:innen wichtig und werden durch den Verein bestmöglich unterstützt. Claudia Blöchl betonte und lobte hier die hervorragende Zusammenarbeit mit der Caritas, die die ehrenamtlichen Helfer:innen oft entlasten kann.
Neues im Verein
Ganz aktuell und brandneu sind im Verein die Einrichtung einer Mitgliederverwaltung, die Veronika Deckart übernommen hat, und unsere kürzlich gegründete Jugendabteilung „generationFLEck“. Die erste Jugendversammlung fand am 12. Mai statt, bei der die Gründungsmitglieder als Sprecherin Svenja Alwon und als deren Stellvertreterin Theresa Müller gewählt haben. Es wird eine Mitgliedschaft im Kreisjugendring angestrebt. Nächstes konkretes Ziel ist die Gestaltung eines Jugendraums und im Herbst soll es wieder zum Jugendkongress gehen. Interessierte Jugendliche zwischen 16 und 27 Jahren sind jederzeit willkommen.
Highlights
Als besondere Highlights benannte Claudia Blöchl in ihrem Bericht die Arbeits- und Ausbildungsabschlüsse von vielen Geflüchteten. Diese waren in den letzten acht Jahren oft ein Kampf und es war häufig schwierig, überhaupt eine Ausbildung starten zu können. Aber jetzt kommen die „Happy Ends“: viele sind in Ausbildung, vor allem auch viele Frauen, einige davon in medizinischen Bereichen, wo sie dringend gebraucht werden, und sehr viele Geflüchtete sind in Arbeit.
Der Vorstand betonte: „Wir erreichen oft mehr als erhofft oder erwartet!“ Und es sei toll zu sehen, wie die Menschen mit der Hilfe von FLEck e.V. hier ankommen und zu Bürgern von Eckental bzw. Deutschland werden.
Sie hob zwei Beispiele hervor: den kürzlich bestandenen Meistertitel eines Geflüchteten und ein lesenswertes Interview im Straßenkreuzer, das den Fleckianern bestätigt: „FLEck: das kann man in ganz Deutschland so nicht finden“.
Wahlen und Ausblick
Bei den Wahlen wurden Claudia Blöchl als erste und Renate Hofmann als zweite Vorsitzende, die Schriftführerin Dr. Monika Nottbeck und die Revisoren Godela Grauer und Udo Lennert in ihren Ämtern bestätigt. Natascha Sudeck wurde als Schatzmeisterin neu gewählt. Der Verein ist dem scheidenden Horst Krause für seine Tätigkeit als Schatzmeister sehr dankbar, die er hervorragend gemeistert hat – die Revisoren betonten, dass er den erheblichen Mehraufwand durch den Ukrainekrieg bestens gestemmt hat.
Im Ausblick erklärte Claudia Blöchl, es sei vor allem wichtig, neue Mitglieder und Helfer:innen zu gewinnen. Die gute Zusammenarbeit mit Kommunen und Behörden müsse gepflegt werden und man müsse im Gespräch bleiben. Café FLEck und das FORUM sollten weiter viele Möglichkeiten bieten, sich auszutauschen und kennenzulernen. Die Vorsitzende dankte allen, die dem Verein treu bleiben und die neu dazu gekommen sind: „Wir gestalten, wo viele nur schimpfen. Darauf können wir stolz sein! Zum Glück gibt’s FLEck!“
Mitgliederversammlung 2023
Liebe Mitglieder von FLEck e.V.,
liebe ehrenamtliche Helfer:innen,
liebe Freund:innen und Interessierte,
wir laden herzlich ein zu unserer Jahreshauptversammlung 2023!
Die jährliche Mitgliederversammlung der „Flüchtlingsinitiative Eckental FLEck e.V. – ein guter Platz zum Leben“ findet statt am Mittwoch, 17. Mai um 18.00 Uhr im evangelischen Gemeindesaal in der Martin-Luther-Str. 8 in in Forth.
Tagesordnung:
- Bericht des Vorstands
- Kassenbericht
- Bericht der Kassenprüfer:innen
- Entlastung des Schatzmeisters
- Entlastung des Vorstands
- Wahlen Vorstand und Kassenprüfer:innen
- Sonstiges / Anträge / Termine
Jedem Mitglied steht das Recht zu, Anträge einzubringen. Diese Anträge sind bis Samstag, 13. Mai schriftlich bei der 1. Vorsitzenden Claudia Blöchl per E-Mail an kontakt@fleck-ev.de einzureichen.
Wir freuen uns auf rege Beteiligung!
Herzliche Grüße von FLEck e.V.
Kick-off „generationFLEck“
Am Freitag, 12. Mai 2023 fällt um 19.30 Uhr der Startschuss für die zukünftige Jugendabteilung „generationFLEck“ der Eckentaler Flüchtlingsinitiative FLEck e.V. Alle Jugendlichen zwischen 16 und 27 Jahren sind eingeladen mitzumachen!
Gesucht werden neue Ideen für Integration und gemeinsame Aktionen, die Spaß und soziales Engagement verbinden. Zusammen was bewegen und auch von Anfang an selbst bestimmen, wie das aussehen kann und soll: Einfach im Interimsgebäude in Eschenau Raum 026 (vorderer Eingang) vorbei kommen und dabei sein.
Für Fragen gerne melden unter kontakt@fleck-ev.de.
Musikalisches Dankeschön ein voller Erfolg
„Schöne Momente der Musik“ versprachen der ukrainische Pianist Alexey Petik und Cellistin Anna Skladannaya als musikalischen Dank an die Eckentaler:innen für die freundliche Aufnahme in Deutschland. Und sie hielten ihr Versprechen: Über 180 Musikbegeisterte folgten der Einladung in die Aula des Eckentaler Gymnasium und waren berührt und begeistert von stimmungsvoll und virtuos vorgetragenen klassischen Stücken. Viele davon waren dem Publikum bekannt, werden geschätzt und immer gerne gehört – besonders wenn sie so gefühlvoll und gekonnt interpretiert präsentiert werden wie an diesem Abend.
Der Dank der ukrainischen Musiker:in galt vor allem den vielen helfenden Händen, die mit großen und kleinen Beiträgen die Geflüchteten unterstützten und es immer noch tun: mit Geldspenden, mit Sachspenden und mit praktischer Begleitung im Alltag zu Ärzt:innen und Behörden, beim Deutsch lernen, in der Schule und wo immer noch Hilfe gebraucht wird. Über 100 Ukrainer:innen, darunter in erster Linie Frauen mit Kindern, fanden seit letztem Jahr in privaten Unterkünften in Eckental eine erste Zuflucht.
Ein Jahr Krieg in der Ukraine: Viele Hilfsaktionen vor Ort
Sie trafen hier auf viel spontane Solidarität und die Spendenbereitschaft in der Eckentaler Bevölkerung war wieder einmal bemerkenswert groß und kreativ: vom Blümchen nähen bis zum Benefizlauf in gelb-blau, von privaten Initiativen beim Straßenfest oder im Kollegium bis hin zu größeren Firmen- und Vereinsspenden, beispielsweise beim Golfturnier, war alles vertreten. Mit den großzügigen Geld- und Sachspenden konnte die Flüchtlingsinitiative FLEck e.V., deren zweite Vorsitzende Renate Hofmann mehr oder weniger rund um die Uhr die vielen Hilfsmaßnahmen koordinierte und dies immer noch tut, vieles in Gang bringen: den Grundbedarf an Wäsche, Nahrung und Kleidung, viele hatten kaum etwas aus der Heimat mitnehmen können, oder die Ausstattung der Wohnungen mit Betten, Wäsche, Möbeln, Geschirr. Zuerst in den privaten Unterkünften, in der Folge dann in angemieteten, eigenen Wohnungen.
Mehr als 80 Fahrräder konnte die Fahrradwerkstatt nach Überholung oder Reparatur an Ukrainer:innen ausgeben. Es folgte die Erstausstattung der Schulkinder, die Einrichtung mehrerer Deutschkurse online und vor Ort mit ehrenamtlichen Lehrerinnen und über die VHS, die bis heute laufen.
Daneben war es uns auch wichtig, Netzwerke zu schaffen und Informationen weiterzuleiten. Im Gegensatz zu der Unterbringung 2015 wurde in Eckental niemand in offiziellen Unterkünften für Geflüchtete untergebracht, sondern sie kamen auf privaten Wegen hierher. Das heißt, FLEck e.V. musste zunächst herausfinden, wer bei wem untergebracht war und was gebraucht wurde. Wir etablierten regelmäßige Informations- und Austauschtreffen im evangelischen Gemeindehaus in Forth sowie E-Mail-Verteiler und Chat-Gruppen für Geflüchtete, aber auch für Gastgeber:innen, wobei eng mit ehrenamtlichen Übersetzer:innen und unter anderem mit Schulen, Krankenkassen, Vereinen u.v.m. zusammen gearbeitet wurde. Auch psychologische Betreuung tat Not und konnte in Zusammenarbeit mit der Kirche schnell organisiert werden. Ein großer Teil der Hilfsaktionen war – noch im Schatten von Corona – für uns ein erheblicher Kraftakt. Und auch wenn die deutschen zuständigen Behörden relativ gut reagierten, war und ist es dennoch nicht einfach, den Formular-Dschungel von Jobcenter, Rathaus, Sozialamt, Ausländerbehörde & Co., deren Zuständigkeiten kurzfristig wechselten, zu durchdringen. Die ukrainischen Strukturen sind unseren zwar in gewisser Weise ähnlich, aber der Teufel steckt im Detail: in fremden Buchstaben oder auch anderen Gesundheits- und Schulsystemen etc.
FLEck e.V. doppelt aktiv
Und eines darf über dem allen nicht vergessen werden: um in den überregionalen Aufnahmezentren Platz zu schaffen, wurden weitere Geflüchtete in unsere drei Unterkünfte in Eckental verlegt, wo wieder enger zusammengerückt werden musste. Dies stellte unsere Flüchtlingsarbeit vor zusätzliche Herausforderungen, denn voll besetzte Unterkünfte bringen viele individuelle Hintergründe und Problemfelder mit sich, neue Geflüchtete kamen z.B. von der Elfenbeinküste, aus Weißrussland oder aus Kuba und Afghanistan. Von denjenigen Geflüchteten, die schon länger hier leben, helfen inzwischen viele ehrenamtlich mit, um den Ukrainern das Leben zu erleichtern: vom Kuchen backen für das Begegnungscafé über Hilfen beim Übersetzen bis hin zum Transport der vielen hundert Sachspenden. Es herrschte und herrscht eine große Empathie unter allen Eckentaler:innen: Groß und Klein, Alt und Jung, Alteingesessene, Zugezogene und Neubürger. Darüber freuen wir von FLEck e.V. uns riesig!
Eckental belegt mit diesem konstruktiven Miteinander, dass wir im Gegensatz zu manch anderer Stadt oder Gemeinde mit seinem aktiven Einsatz und Integrationswillen auf dem richtigen Weg sind. Dies zeigt sich nicht zuletzt darin, dass viele der schon länger hier lebenden Geflüchteten inzwischen arbeiten oder in Ausbildung sind, sehr viele davon im Altenpflegebereich, in der ärztlichen Versorgung oder im Handwerk. Hier konnten viele Ehrenamtliche beweisen, dass viel Arbeit, Engagement und Zeit mit dem belohnt werden, was hier gebraucht wird: ein tolerantes interkulturelles Miteinander zum Wohle aller.
Sabine Mirsch